Dienstag, 14. Oktober 2014

Gymnastik

Wenn man in morgentlicher Hast
genau DIE Unterbuxe erwischt,deren Gummiband
schon letztens eine Entsorgung rechtfertigte
und passend die Socken mit gleichem Manko,
dann hat man einen sportlichen Tag.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Wolfsfütterung

Eine Woche Ruhe in einem Eifeldorf ohne Bäcker,Tankstelle,Post.
Wir frühstücken auf der Terasse vor dem Haus,
direkt an der Hauptstrasse.
Der Verkehrsfluß besteht aus Treckern,ungefähr 2 pro Stunde.
Sehr entspannend.

Unsere Aktivitäten halten sich in Grenzen,
eine Sensation pro Tag reicht uns.
Essen gehen,oder ´ne Postkarte schreiben zum Beispiel.

Neugierig macht uns ein Naturpark mit Wolfsrudel.
Der Parkplatz dort ist groß und wunderbar leer.
Keine Schulbusse,so um die 20 Pkw.
Am Kassenhäuschen ein Schild mit den Fütterungszeiten der Wölfe.
Wir sind zufällig rechtzeitig, gegen ein kleines,offizielles Bestechungsgeld
darf man mit in das Gehege.
Wenn schon,denn schon.

Wir wenden uns an einen Tierpfleger,der die Fütterung übernehmen wird.
Er beschreibt uns den Weg, ist ebenfalls gut gelaunt,
wegen seines Traumjobs und der abwesenden Schulbusse.
Die 250m bezeichnen wohl eher den Höhenunterschied,
ich komm in´s Schwitzen - wehe die Viecher haben keinen Hunger!

Die Wölfe haben nicht nur Hunger,sondern auch eine Atomuhr,
die den Fütterungstermin exakt markiert.
Sie halten drinnen Ausschau nach dem verspäteten Pfleger,
wir draußen.
"Wir"sind ca.15 Leutchen mit Kindern zwischen 2 - 7 Jahren.
Meine gute Laune und angespannte Neugier,gleich in das Gehege zu kommen,
wird arg strapaziert.
Das " Hutschi-Kutschi-puschi-wuschi-ach wie süß"-Gequatsche der Eltern,
sowie der erste Wolf in Sichtweite der bebrillten Vorschüler auftaucht,nervt.

Endlich erscheint der Mann mit den zwei Futter-Eimern,
schließt auf,kassiert unsere Extra-Tickets und genießt sofort
alle erdenkliche Aufmerksamkeit.
Auch die,der Wölfe.
Anfangs skeptisch,ob sich der extra Zehner für einen Meter näher dran und ohne Zaun
auch lohnt...bin ich nun in der Hocke,durch´s Tele schauend,zuhörend.
Ich bin allein,gebannt von der Art und Weise,wie sich die Tiere nähern,
von ihrer wunderbaren Ästhetik.
Wach werde ich wenige Momente später,bei der Pflegeransage:
"....ca.1kg Futter pro Tag......natürlich könnten sie viel mehr fressen,
aber dann sind sie die nächsten Tage nicht zu sehen....
und heute gibt es Küken."
Sagt´s und schüttet,etwas verteilt, 2 Dutzend Küken aus den Eimern.

Das kurz hinter mir auflodernde,entsetzte Gekreische bei jung und alt,
wird von einer beherzten Mutter mit den Worten:" Naja,ist halt Natur."
jäh und erfolgreich gestoppt.


In weniger als 3 Minuten ist die Mahlzeit beendet,gekaut wird nicht.


Wir haben später in dem Park auch noch gegessen,ganz zivilisiert,
Currywurst/Pommes.